Seit 90 Jahren eine feste Größe im Ort

Der Schützenverein Auerhahn Reinhartshausen feiert am Freitag und Samstag sein Jubiläum mit einem großen Fest. Der verein hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich.  Von Anja Fischer

Foto: Hans Hampp (www.photoart.info)

 

Der Schützenverein der Auerhahnschützen Reinhartshausen wurde am 17. November 1927 aus der Taufe gehoben. Heute nun zählt der Täufling stolze 90 Jahre und das ist für die Reinhartshauser Schützen ein guter Grund, um gleich zwei Tage zu feiern.
Im Gasthof „Goldenes Lamm“ hatten sich anno 1927 neun junge Männer versammelt und es sich zum Ziel gesetzt, einen Schützenverein zu gründen. Damals galten strenge Aufnahmeregeln. Nur wer 18 Jahre alt und „unbescholten“ war, konnte bei der Vorstandschaft einen Antrag auf Aufnahme stellen. Wer allerdings dann im Verein durch ungeziemtes Benehmen, Aufreizung zur Zwietracht oder unehrenhafte Handlungen auffiel, der konnte per Vereinsabstimmung seine Mitgliedschaft auch schnell wieder verlieren.

Blockhaus im „Birket“ musste nach dem Krieg abgerissen werden

1929 wurde der Verein Mitglied im Schwäbisch-Bayerischen Schützenverband Lech-Wertach Gau 52. Zwei Jahre danach war das erste Königsschießen in Hardt, das Leonard Förg für sich entscheiden konnte. Schon früh zeigten die Schützenmitglieder Eigeninitiative. Nach einem Jahrzehnt Schießbetrieb im Gasthof „Goldenes Lamm“ errichteten sie von 1936 bis 1938 im „Birket“, der heutigen Sportanlage ein Blockhaus. Dort wurde damals mit Zimmerstutzen und Kleinkaliber geschossen. Der Zweite Weltkrieg und die Vorschriften der Besatzungsmacht sorgten aber dafür, dass die vier KK-Schießstände und das Blockhaus abgerissen werden mussten.
Erst 1950, als eine Verfügung die Schützenvereine wieder erlaubte, begann im Dezember 1950 wieder ein Schießbetrieb. Abermals wurde Anton Frey zum Vorsitzenden gewählt, der bisher schon mit Leidenschaft und Herzblut die Geschicke des Vereins geleitet hatte. Zur damaligen Zeit betrug die Aufnahmegebühr eine Mark, Jahresbeiträge wurden nicht erhoben. Die Verfügung gestattete nur noch Luftdruckwaffen. Glücklicherweise hatte Anton Kratzer die wertvolle Schützenkette über die Kriegsjahre gerettet. So hat der Verein heute noch ein kostbares Erinnerungsstück, nachdem alle schriftlichen Unterlagen verloren gegangen sind.

Neuer Auftrieb Anfang der 80er Jahre

Mitte der sechziger Jahre begann der Verein erst mit einer Luftgewehr-, später auch mit einer Luftpistolenmannschaft an den damaligen Fernwettkämpfen (heute Rundenwettkämpfe) teilzunehmen. 1967 bis 1980 stagnierte der Verein. Nur noch 28 aktive Schützen waren gemeldet. Anfang der 80er Jahre brachte ein Schnupperschießen neuen Auftrieb. Seither bauten die Auerhahnschützen eine attraktive Jugendarbeit auf. Schon 1986 konnte das 100. Vereinsmitglied begrüßt werden. In dieser Zeit begann auch die Planung für ein eigenes Schützenheim. Die Schützen entschieden sich zudem, den Verein in Auerhahnschützen Reinhartshausen umzubenennen.
Im Februar 1988 war schließlich Baubeginn. Nach gut einjähriger Bauzeit, in der enorm viel Eigenarbeit geleistet wurde, konnte am 28. April 1989 die Einweihung des Schützenheims stattfinden und der Schießbetrieb dort starten. In den folgenden Jahren nahmen immer mehr Mannschaften am Rundenwettkampf teil.

Zum Jubiläum gibt‘s einen Party- und einen Festabend

Seit jeher wird die Geselligkeit im Verein der Auerhahnschützen groß geschrieben. Sonnwendfeier, Stern- und Strohschießen, Faschingsball und die wöchentlichen Schießabende sorgen dafür, dass das Miteinander nicht zu kurz kommt. Dieses Miteinander wird auch bei den Feierlichkeiten zum 90. Jubiläum am kommenden Freitag und Samstag, 23. und 24. Juni, zelebriert. Rund ums Schützenheim heißt es am Freitagabend feiern mit DJ Florian König alias DJ Kaputo. Einlass ist ab 19 Uhr, los geht es um 20 Uhr. Mit Bar und Cocktailbar ist einiges geboten, die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt.
Der Festabend am 24. Juni beginnt bereits um 17.30 Uhr mit einem Gottesdienst und anschließendem Festzug zum Schützenheim. Der Gottesdienst und die anschließende musikalische Unterhaltung werden vom Staudenecho bestritten. Ab 20.30 Uhr spielen die Wertachtaler ebenfalls rund um Schützenheim auf.

Quelle: www.augsburger-allgemeine.de / 21.06.2017 / Anja Fischer

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